OGV Kemnath stellt sich neu auf

Von Werner Ruupprecht:

Josef Häckl bleibt weiterhin an der Spitze des Obst- und Gartenbauvereins Kemnath. Fünf Mitglieder ziehen neu in die Vereinsleitung ein.

Nach vier Jahren standen auf der Jahreshauptversammlung des OGV Kemnath im Schützenheim Kastl wieder Neuwahlen an.

In einer persönlichen Erklärung versuchte Häckl vor den Neuwahlen den Mitgliedern die Angst vor der Übernahme eines Postens in der Vereinsleitung zu übernehmen. Auch den Posten des Vorsitzenden traue er vielen Anwesenden Mitgliedern im Saal zu, führte er aus. Ihm habe die Arbeit in den letzten Jahren immer viel Freude bereitet und die zu erledigenden Arbeiten können ja schließlich unter den Mitgliedern in der Vereinsleitung aufgeteilt werden. 2001 wurde ich in den schönsten Job der Welt gewählt, erklärte Häckl und wollte damit den anwesenden Mitgliedern das Amt schmackhaft machen.


Keiner der Anwesenden war bereit die Führung des Vereins zu übernehmen.

Sein Vorhaben, das Ruder an einen Nachfolger übergeben, klappte leider nicht, da sich kein Mitglied fand, das bereit war, die Aufgabe zu übernehmen. Kreisfachberater Harald Schlöger versuchte nun in seiner Funktion als Wahlleiter einen neuen Vorsitzenden aus den anwesenden Mitgliedern zu finden. Da nach wie vor niemand bereit war, diese Position anzutreten, schlug Schlöger erneut Josef Häckl für die Funktion des Vorsitzenden vor. In der darauffolgenden Abstimmung stimmten alle Mitglieder einstimmig für Häckl. Etwas zögernd nahm dieser schließlich die Wahl an. Nachdem nun ein erster Vorsitzender gefunden war, konnten nun die weiteren Mitglieder der zukünftigen Vereinsleitung gewählt werden.

Häckl freute sich über die Zusammensetzung der neuen Vereinsleitung, denn sie kommen aus unterschiedlichen Orten, haben unterschiedliche Berufe und bereichern damit die Vereinsleitung mit diversen Wissensgebieten.


Die neu gewählte Vereinsleitung des OGV Kemnath. Von links: Josef Häckl, Anton Kuchenreuther, Regina Sächerl, Armin Reger, Doris Gallei, Susanne Weiß, Claudia Wöhrl, Petra Miedel, Florian Frank, Elisabeth Häckl, Dr. Armin Wolfram und Kreisfachberater Harald Schlöger.

 

Die neue Vereinsleitung:

Erster Vorsitzender: Josef Häckl

Zweiter Vorsitzender: Florian Frank (neu)

Dritter Vorsitzender: Werner Rupprecht

Schriftführerin: Regina Sächerl (neu)

Kassiererin: Doris Gallei

Beisitzerin: Tetyana Carlov (neu)

Beisitzer: Josef Frank

Beisitzerin: Elisabeth Häckl

Beisitzer: Anton Kuchenreuther

Beisitzerin: Julia Manze (neu)

Beisitzerin: Petra Miedel

Beisitzer: Armin Reger (neu)

Beisitzerin: Susanne Weiß (neu)

Beisitzerin: Claudia Wöhrl

Beisitzer: Dr. Armin Wolfram (neu)

Kassenprüfer: Josef Brand

Kassenprüfer: Christiana Zaglmann

 

Bei den ausscheidenden Vereinsleitungsmitgliedern Christine Lober, Katharina Hage, Isolde Schraml und Helmuth Kirchberger bedankte sich Häckl für die geleistete Arbeit. Einen besonderen Dank richtete er dann an die ebenfalls ausscheidende Monika Schreyer-Herr. Sie war seit 28 Jahren ununterbrochen in der Vereinsleitung. Jahrelang war sie nun Schriftführerin. Zeitweise war sie auch die zweite Vorsitzende. Sie kümmerte sich um die Ehrungen, die Geburtstagsgeschenke bei runden Geburtstagen, gratulierte und kondolierte Mitgliedern, organisierte Sammelbestellungen half beim Jugendteam und so weiter.


Vorsitzender Josef Häckl bedankte sich bei den ausscheidenden Vereinsleitungsmitgliedern Monika Schreyer-Herr, Isolde Schraml und Katharina Hage.

 
Josef Häckl bedankt sich bei der scheidenden Schriftführerin Monika Schreyer-Herr für 28 Jahre Engagement in der Vereinsleitung.

In seinem Tätigkeitsbericht ließ Häckl das vergangene Gartenjahr Revue passieren. Coronabedingt gab es nur drei Vereinsleitungssitzungen. Der Mitgliederstand betrug zum 31. Dezember 441 Mitglieder. Derzeit sind es 449 Mitglieder. Der Verein schafft es also seinen Mitgliederstand leicht zu erhöhen. 32 Gartlern wurde zu einem runden Geburtstag gratuliert und 12 wurden für ihre langjährige Mitgliedschaft geehrt. Häckl ging auch auf die Tätigkeiten des Jugendteams, die Situation beim Seeleitenteam und auf die Handwerkergruppe, die den Vereinsgarten pflegt, ein. Die Pflanzentauschbörse und die Gartlerstammtische mussten 2021 leider ausfallen. Umso erfreulicher ist es, dass heuer dies alles wieder möglich ist. Durch den Bienenzuchtverein Kemnath haben nun wieder Bienen eine Heimat im Vereinsgarten gefunden. Auch der Geräteverleih entwickelt sich positiv und die Gerätwarte leisten sehr gute Arbeit.

Ein Highlight für den Verein war die erfolgreiche Zertifizierung des Vereinsgartens zum Naturgarten. Dazu fand eine kleine Feier mit dem scheidenden Kreisvorsitzenden und Landrat Wolfgang Lippert statt.


Kassiererin Doris Gallei beim Kassenbericht.

Kassiererin Doris Gallei konnte wieder einmal solide Finanzen vorweisen. Die Kassenprüfer Christiana Zaglmann und Josef Brand bescheinigten ihr eine einwandfreie Kassenführung.

In einem kurzen Ausblick verwies Häckl auf die Jugendaktion am 4. August im Rahmen des Ferienprogramms. Bereits einen Tag zuvor findet der nächste Gartlerstammtisch statt. Geplant sei noch den Platz beim Freisitz zu pflastern und eine Gärtnerei zu besichtigen.

 

Auf Trockenperioden einstellen

Der Klimawandel ist längst Realität. Die Wetterextreme nehmen zu und Trockenperioden werden immer häufiger, erklärte Kreisfachberater Harald Schlöger auf der Jahreshauptversammlung des OGV Kemnath (wir berichteten).

Die Gartenbesitzer müssen lernen damit umzugehen. Schlöger hatte natürlich auch gleich praktische Tipps dabei, wie man die Trockenphasen besser bewältigen kann. Da in der Vegetationszeit der Pflanzen zu wenig Niederschlag kommt, empfiehlt es sich das Regenwasser zu sammeln. Eine Bewässerung von unten mit Tropfschläuchen sei dem Gießen von oben zu bevorzugen, da weniger Wasser verdunstet.

Der beste Wasserspeicher ist ein Boden mit optimaler Bodenstruktur, das heißt mit dem richtigen Humusaufbau.

Als wirksame Maßnahmen zum Wassersparen eignen sich Mulchen mit organischem Material, Beschattung durch Bewuchs, organisches Material auf dem Boden lassen und das optimieren der Bedingungen für Bodenlebewesen.

Eindringliches Wässern ist zu bevorzugen, denn es fördert die Wurzelstrukturen in tieferen Schichten. Als optimale Gießzeit empfahl Schlöger den Morgen, denn dann ist der Boden noch kühl und damit auch die Verdunstung geringer.

Weg von Thuja und Schottergärten hin zu Gärten, die Schatten spenden ist das neue Motto, denn neuerdings heißt bei Hitze die Sehnsucht „Endlich Schatten“, erklärte Schlöger.

Zum Schluss ging Schlöger noch auf die Umsetzung des Streuobstpaktes Bayern ein. Dabei sollen bis 2035 zusätzlich eine Million Streuobstbäume gepflanzt und bestehende Streuobstwiesen erhalten werden. In diesem Rahmen werden langfristige Streuobstprojekte gefördert. Antragsberechtigt sind dabei auch Vereine betonte Schlöger.


OGV Vorsitzender Josef Häckl (links) bedankte sich bei Kreisfachberater Harald Schlöger (rechts) für dessen wertvolle Tipps, um die Trockenheit im eigenen Garten besser zu bewältigen.